
Effizientes Testmanagement für Webanwendungen: Die Synergie von Xray, Selenium WebDriver und KDT in Jira – Beschleunigt durch CI/CD

Einen Testablauf zentral in Jira steuern und die Ergebnisse direkt dort einsehen – das ermöglicht die Integration von XRay in Jira mit automatisierten Selenium-Tests. In diesem Artikel zeigen wir, wie Keyword-Driven Testing (KDT) dabei hilft, automatisierte Tests für Webanwendungen effizient zu gestalten. Die KDT-Kommandos werden in XRay verwaltet und von der Testsoftware ausgeführt, sodass die gesamte Testlogik zentral bleibt. Von der dynamischen Abarbeitung der Testschritte bis zur nahtlosen Rückmeldung der Ergebnisse ins XRay-Reporting: Diese Lösung erhöht die Flexibilität und beschleunigt den Weg zu qualitativ hochwertigen Releases.
XRay und Selenium WebDriver: Zentrales Testmanagement in Jira
XRay ist ein leistungsfähiges Testmanagement-Addon für Jira, das Unternehmen ein zentrales Reporting und die Verwaltung von Testfällen ermöglicht. In Kombination mit Selenium WebDriver lassen sich automatisierte Tests nahtlos mit dem Projektmanagement verbinden. Alle Testfälle, Schritte und Ergebnisse werden als Jira-Vorgänge festgehalten, was eine hervorragende Transparenz und Rückverfolgbarkeit (Traceability) bietet. So wissen alle Beteiligten jederzeit, welcher Stand der Qualitätssicherung erreicht ist und wo mögliche Probleme liegen.XRay unterstützt sowohl manuelle als auch automatisierte Tests. Speziell für automatisierte Webanwendungs-Tests kann XRay als zentrale Steuerungsstelle dienen: Die Testskripte holen sich ihre Anweisungen aus Jira/XRay und spielen die Resultate dorthin zurück. Dadurch sind auch automatisierte Testergebnisse direkt im Kontext von Jira verfügbar – verknüpft mit User Stories, Bugs und Anforderungen. Dieses zentrale Reporting vereinfacht die Abstimmung zwischen Entwicklern, Testern und dem Management erheblich.
KeywordDrivenTesting (KDT) – Flexibilität durch Kommandos
Beim KeywordDrivenTesting wird der Testablauf mit Schlüsselwort-Kommandos definiert anstatt mit individuell programmierten Anweisungen. Jedes KDT-Kommando steht für eine wiederverwendbare Aktion (z.B. „Login ausführen“ oder „Button klicken“), die in der Testsoftware hinterlegt ist. Testverantwortliche können so Testszenarien erstellen, indem sie diese Schlüsselwörter in logischer Reihenfolge mit den jeweiligen Testdaten aneinanderreihen – ohne dafür in den Code eingreifen zu müssen. Das Ergebnis: bessere Wartbarkeit und schnellere Anpassungen der Tests, da die Logik auf einer höheren Abstraktionsebene verwaltet wird.Im Kontext von XRay bedeutet dies, dass die einzelnen TestSteps eines Tests genau solche KDT-Kommandos repräsentieren. Diese Schritte (inklusive Beschreibung, Eingabedaten und erwarteter Ergebnisse) werden im XRay-Testfall dokumentiert. Die Testsoftware enthält den ausführbaren Code für jedes KDT-Kommando und kann dadurch jeden in XRay definierten Testschritt interpretieren und ausführen. Beispiel: Ein KDT-Kommando „Login“ könnte den kompletten Anmeldevorgang kapseln. Der Testdesigner fügt in XRay nur den Schritt "Login" mit den entsprechenden Testdaten (Benutzername, Passwort) ein. Die Testsoftware weiß dann, was zu tun ist – sie öffnet die Login-Seite, gibt die Daten ein und sendet das Formular ab. So sind Testschritte für Menschen lesbar und gleichzeitig automatisiert ausführbar.
Dynamischer Testablauf mit TestExecutionKey und TestSteps
Wie läuft nun ein solcher automatisierter Testlauf konkret ab? Der Schlüssel dazu liegt in der Verwendung eines TestExecutionKey und der zugehörigen TestKeys. Die Interaktion zwischen Testsoftware und XRay erfolgt in mehreren Schritten:- Start der Testausführung:
Ein neuer Test Execution Vorgang in XRay (identifiziert durch einen TestExecutionKey) wird erstellt – z.B. automatisch über Jenkins nach einem erfolgreichen Build. In diesem Test Execution sind die auszuführenden Tests (Testfälle) verlinkt. - Abruf der Testfälle:
Die Testsoftware erhält den TestExecutionKey (etwa via Parameter oder API-Aufruf) und fragt beim XRay-System die zugehörigen Testfälle ab. Als Ergebnis erhält sie eine Liste von TestKeys, also den eindeutigen IDs der einzelnen Testfälle, die ausgeführt werden sollen. - Laden der Testschritte:
Anschließend durchläuft die Testsoftware jeden Testfall in der Liste. Für jeden TestKey ruft sie dynamisch die definierten TestSteps aus XRay ab. Jeder Test Step entspricht einem KDT-Kommando mit bestimmten Parametern. - Ausführung im Browser:
Die Testsoftware führt für jeden Test Step die entsprechende Aktion in der zu testenden Webanwendung aus. Dies geschieht über Selenium WebDriver, der die Browser-Interaktionen (Klicks, Eingaben, Navigation usw.) steuert. - Verwendung von Testdaten und Prüfpunkten:
Bei der Ausführung eines Schritts werden die hinterlegten Testdaten verwendet (z.B. Eingabewerte wie Benutzername/Passwort) und definierte Prüfpunkte überprüft. Hierbei vergleicht die Software die Erwartungswerte aus dem Testschritt mit dem tatsächlichen Verhalten der Anwendung – zum Beispiel, ob nach dem Login der richtige Benutzername angezeigt wird. - Schrittweises Reporting:
Nach jedem ausgeführten Schritt meldet die Testsoftware den Status (erfolgreich oder fehlgeschlagen) zurück an XRay. Tritt ein Fehler auf, werden sofort ein Screenshot des aktuellen Browserzustands und ggf. detailreiche ExceptionLogs hinzugefügt. Dadurch ist im XRay-Report direkt ersichtlich, welcher Schritt gescheitert ist und wie der Zustand der Anwendung zum Fehlerzeitpunkt war. - Fortschritt und Testfall-Ergebnis:
Sind alle Steps eines Testfalls durchlaufen, markiert die Testsoftware den Testfall in XRay als bestanden oder fehlgeschlagen (je nach aggregiertem Ergebnis der Schritte). Dann geht es automatisch weiter mit dem nächsten Testfall – Schritt 3 bis 6 wiederholen sich, bis alle TestKeys der Test Execution abgearbeitet sind. - Abschluss des Testlaufs:
Ist die gesamte Test Execution abgeschlossen, stehen die vollständigen Ergebnisse in XRay bereit. Hier sieht das Team nun auf einen Blick, welche Tests erfolgreich waren und wo Fehler aufgetreten sind. Abhängig vom Gesamtergebnis kann anschließend über die CI/CD-Umgebung (z.B. Jenkins) ein weiterer Prozessschritt angestoßen werden. Bei einem vollständig erfolgreichen Testlauf initiiert die Pipeline etwa ein automatischesDeploy der neuen Anwendungsversion./li>
Automatisiertes Reporting und Fehleranalyse in XRay
Während der Testausführung werden die Ergebnisse kontinuierlich an XRay zurückgemeldet. Jeder Testschritt-Status ist im entsprechenden XRay-Testprotokoll sofort sichtbar. Besonders wertvoll ist dabei die automatische Dokumentation von Fehlern: Schlägt ein Schritt fehl, erhält das Team in XRay einen angehängten Screenshot sowie einen Fehlerlog. Dadurch lässt sich die Ursache eines Fehlschlags schnell eingrenzen – ohne manuelle Logs zusammensuchen zu müssen.Die Testergebnisse in XRay geben detailliert Aufschluss darüber, was getestet wurde und wie die Anwendung reagiert hat. Dieses Schritt-für-Schritt-Reporting erleichtert die Fehleranalyse enorm. Tester können direkt in Jira sehen, bei welchem Schritt z. B. ein unerwartetes Verhalten auftrat, und Entwickler können anhand der Beweis-Screenshots und Exceptions den Defekt schneller nachstellen. Die enge Verzahnung von Testausführung und Reporting beschleunigt also nicht nur den Testprozess, sondern auch die Fehlerbehebung.
Integration in die CI/CD-Pipeline für automatisches Deployment
Die beschriebenen automatisierten Tests lassen sich nahtlos in eine moderne CI/CD-Pipeline einbinden. Typischerweise triggert ein Build-Server wie Jenkins nach jedem neuen Build einen Testlauf – etwa indem er einen Test Execution Vorgang in XRay startet. Damit wird die Qualitätssicherung zum festen Bestandteil des Delivery-Prozesses, und jeder neue Software-Build durchläuft automatisch die definierten Prüfungen.Abhängig vom Testergebnis kann die Pipeline anschließend automatisiert entscheiden, wie es weitergeht. Bei grünen Tests (alle Tests bestanden) wird ein neues Deployment freigegeben, also ein automatisches Deploy der aktualisierten Anwendung vorgenommen. Treten Fehler auf, wird das Deployment pausiert oder abgebrochen. Das Team erhält umgehend Rückmeldung und kann dank der detailreichen XRay-Reports gezielt nachbessern. Diese enge Verzahnung von Testautomatisierung und Deployment-Prozess erhöht die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Software-Auslieferung: Nur Code, der die Tests besteht, schafft es in die nächste Stage oder Produktion.
Fazit: Mehr Effizienz und Qualität im Testprozess
Mit der Kombination aus XRay in Jira, automatisierten Selenium WebDriver-Tests und Keyword Driven Testing ergeben sich deutliche Vorteile für die Qualitätssicherung von Webanwendungen:- Zentrales Testmanagement:
Alle Testszenarien und Ergebnisse werden in Jira (XRay) zentral verwaltet. Änderungen an Testabläufen oder -daten sind jederzeit möglich, ohne die Testsoftware anzupassen. - Erhöhte Flexibilität:
Durch wiederverwendbare KDT-Kommandos können neue Tests schnell durch Zusammenstellen vorhandener Keywords definiert werden. Anpassungen an der Anwendung erfordern meist nur Änderungen an den Testschritten in XRay, nicht am Automatisierungscode. - Schnellere Fehleranalyse:
Detailliertes Schritt-für-Schritt-Reporting mit Screenshots und Log-Dateien (Screenshots, ExceptionLogs) erleichtert das Auffinden von Fehlerursachen. Probleme werden unmittelbar sichtbar und können vom Team effizient behoben werden. - CI/CD-ready:
Die automatisierten Tests sind vollständig in die Pipeline eingebunden. Bei Erfolg wird der Weg für Continuous Deployment frei – Qualitätssicherung und Auslieferung greifen perfekt ineinander, was schnellere Release-Zyklen ermöglicht.
Unter dem Strich beschleunigt dieses Setup den Testprozess und erhöht die Softwarequalität – ein Gewinn für jedes agile Entwicklungsteam. Durch die zentrale Verwaltung der Testlogik in XRay bleibt das Testing stets anpassbar und übersichtlich, während die Integration mit Jenkins & Co. den Übergang von der Prüfung zur Auslieferung automatisiert. Testautomation, Reporting und Deployment arbeiten Hand in Hand, um zuverlässige und effizient entwickelte Webanwendungen zu gewährleisten.
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