Blog des deutschen Software-Ingenieurbüro und Unternehmensberatung 4WT Co., Ltd. in Bangkok

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Offshore-Outsourcing im Umbruch: Warum ein deutsches IT-Ingenieurbüro in Thailand neue Chancen für den deutschen Mittelstand bietet.

Offshore-Outsourcing im Umbruch: Warum ein deutsches IT-Ingenieurbüro in Thailand neue Chancen für den deutschen Mittelstand bietet.

Wirtschaftliche Ausgangslage: Konjunkturflaute, Fachkräftemangel und Kostendruck

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in schwierigem Fahrwasser. Nach dem Pandemieschock und geopolitischen Krisen geriet Deutschland 2023/24 in eine Rezession – erstmals seit 2002/03 sogar zwei Jahre in Folge (tagesschau.de). Das Bruttoinlandsprodukt sank 2023 um 0,3 % und 2024 um 0,2 %(tagesschau.de). Hauptgründe sind hohe Energiekosten, steigende Zinsen und eine schwächelnde globale Nachfrage, die eine Erholung ausbremsen(tagesschau.de). Achim Dercks vom DIHK warnt, dass das Vertrauen der Wirtschaft in die Energiepolitik „schwer beschädigt“ ist – fast 37 % der Unternehmen erwägen Produktionseinschränkungen oder gar Abwanderung ins Ausland aufgrund der Energiekosten (reuters.com). Zwei Drittel der Industriefirmen sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Energiepreise gefährdet (reuters.com). Clemens Fuest (ifo-Institut) spricht bereits von einer „chronisch gewordenen Schwäche“ der deutschen Wirtschaft (tagesschau.de).

Parallel dazu spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu – insbesondere in IT-Berufen. Laut Bitkom waren Ende 2023 rund 149.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt, ein neuer Höchststand und 12.000 mehr als im Vorjahr (bitkom.org). Diese Lücke besteht unabhängig von Konjunkturzyklen und hat strukturelle Ursachen (bitkom.org). Bitkom bezeichnet den IT-Fachkräftemangel als „systemisches Problem der deutschen Wirtschaft“ (bitkom.org). Drei Viertel der Unternehmen erwarten sogar eine weitere Verschärfung der Lage. Im Schnitt bleibt eine IT-Stelle heute fast 8 Monate vakant (bitkom.org). Diese Personalnot bremst die digitale Transformation und erhöht den Druck auf Unternehmen, alternative Ressourcen zu erschließen.

Unternehmen fehlen aktuell 149.000 IT-Fachkräfte.
Die Anzahl unbesetzter IT-Stellen in Deutschland hat 2023 mit 149.000 einen Rekordwert erreicht, wie die grünen Balken in der Bitkom-Grafik zeigen. Seit 2009 (damals 20.000 offene IT-Stellen) stieg diese Zahl kontinuierlich an, was den akuten Fachkräftemangel in der IT-Branche verdeutlicht (bitkom.org). Unternehmen aller Branchen finden kaum genügend qualifizierte Entwickler, Projektleiter und andere IT-Experten – ein Engpass, der unabhängig von Konjunktur und trotz steigender Absolventenzahlen besteht (bitkom.org).

Zusammen mit hohen Arbeits- und Energiekosten sowie einer konjunkturellen Flaute steigt der Kostendruck im Mittelstand. Viele deutsche Unternehmen suchen nach Wegen, Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und dennoch ihre Digitalisierungsprojekte voranzubringen. IT-Outsourcing und Offshoring rücken dabei verstärkt in den Fokus als Hebel, um externe Kapazitäten und Kostenvorteile zu nutzen.


Outsourcing und Offshoring von IT: Vorteile und Herausforderungen

Offshoring geht einen Schritt weiter und verlagert IT-Aufgaben ins Ausland, oft in Länder mit niedrigerem Lohnniveau. Theoretisch lassen sich dadurch deutliche Kosteneinsparungen erzielen, da etwa Entwicklerstunden in Indien oder Vietnam nur einen Bruchteil der deutschen Kosten ausmachen. Zusätzlich kann Offshoring den Zugang zu einem globalen Talentpool eröffnen, wenn lokal keine Spezialisten verfügbar sind. In der Praxis waren deutsche Unternehmen damit jedoch bislang zurückhaltend: Traditionell setzen rund 94 % der auslagernden Firmen auf inländische IT-Dienstleister, nur 6 % nutzen Partner im Ausland (zew.de). Der Anteil der Unternehmen, die IT-Services außerhalb der EU beziehen, lag Mitte der 2000er sogar bei unter 1 % (zew.de). Zwar dürfte dieser Wert inzwischen etwas gestiegen sein, doch nach wie vor dominieren „Nearshoring“ im Inland oder EU-Raum gegenüber Fern-Offshoring.

Der zögerliche Einsatz von Offshoring hat Gründe. Vorteile von IT-Outsourcing allgemein sind zwar:
  • Kostensenkung:
    Günstigere Löhne und Skaleneffekte externer Dienstleister reduzieren Entwicklungs- und Betriebskosten.
  • Flexibilität:
    Externe Teams lassen sich je nach Projektbedarf schneller auf- und abbauen; Unternehmen bleiben agil.
  • Fokus auf Kernkompetenzen:
    Routine-IT kann ausgelagert werden, damit sich interne Teams auf strategische Aufgaben konzentrieren (zew.de).
  • Zugang zu Know-how:
    Service-Provider bringen spezialisiertes Fachwissen und Erfahrungen aus vielen Projekten ein, wovon der Auftraggeber profitiert (cio.de).
  • Zeiteinsparung:
    Durch verteilte Teams können theoretisch „Rund-um-die-Uhr“-Entwicklungszyklen entstehen (zeitversetztes Arbeiten in verschiedenen Zeitzonen).

Herausforderungen und Risiken beim Outsourcing – besonders über Landesgrenzen hinweg – sind jedoch ebenso wichtig:
  • Kommunikation & Sprache:
    Unterschiedliche Sprachen und Zeitzonen erschweren die Abstimmung. Missverständnisse können Projektverzögerungen verursachen. Gerade im Offshoring sind Englischkenntnisse ein Muss – doch Länder wie Thailand haben hier z.B. nur „sehr niedrige“ Fähigkeiten (Platz 97 von 111 im EF English Proficiency Index 2022) (rikkeisoft.com).
  • Kulturelle Unterschiede:
    Arbeitsstil und Geschäftskultur variieren weltweit. Ohne Verständnis für deutsche Erwartungen an Qualität, Termine und Direktheit kann die Zusammenarbeit leiden.
  • Qualitätskontrolle:
    Entfernung erschwert die Kontrolle von Arbeitsergebnissen. Unterschiedliche Standards bei Code-Qualität, Dokumentation und Sicherheit können zu Mehraufwand führen.
  • Rechtliche und Sicherheits-Aspekte:
    Daten- und IP-Schutz müssen grenzüberschreitend gewährleistet sein. Unterschiedliche Rechtsrahmen (z.B. Datenschutzgesetze) erfordern Verträge und vertrauenswürdige Partner, um Compliance-Risiken zu vermeiden.
  • Abhängigkeit und Flexibilität:
    Die Auslagerung schafft externe Abhängigkeiten. Fällt der Dienstleister aus oder tritt ein Konflikt auf, kann das die eigene Wertschöpfung gefährden (cio.de). Zudem sind Änderungen im Projektumfang schwerer direkt durchzusetzen als im eigenen Team.
Für deutsche Unternehmen kommt hinzu, dass Sprachbarrieren (Deutsch vs. Englisch) und Zeitverschiebung (bei Fernost ~5–6 Stunden) den unmittelbaren Austausch erschweren können. Viele Mittelständler schätzen den direkten Draht und das Verständnis eines lokalen Partners – was erklärt, warum die Mehrheit bisher heimische IT-Dienstleister bevorzugt. Allerdings lösen rein lokale Outsourcing-Modelle das Kernproblem des Fachkräftemangels und der hohen Kosten nur begrenzt, da auch in Deutschland externe Anbieter unter demselben Arbeitsmarkt und Kostenniveau agieren. Hier setzen innovative Offshoring-Modelle an, die Vorteile kombinieren und Nachteile abmildern wollen.


Offshoring-Modell: Deutsches Software-Ingenieurbüro in Thailand

Stellen Sie sich folgendes Modell vor: Eine 100% thailändische Gesellschaft mit Sitz in Bangkok, die jedoch von deutschen Senior-Softwareingenieuren gegründet und geführt wird. Dieses Unternehmen agiert als verlängerte Werkbank für IT-Services deutscher Kunden – spezialisiert auf Softwareentwicklung, Software-Testing und weitere IT-Dienstleistungen, die nach klar definierten Anforderungen umgesetzt werden.

Konkret bedeutet das: Vor Ort in Bangkok existiert ein fest etabliertes Entwicklerteam aus qualifizierten thailändischen Fachkräften (Software Developer, Tester, DevOps etc.), das im Tagesgeschäft arbeitet. Die Teamleitung, Projektsteuerung und Kundenkommunikation hingegen liegen in den Händen erfahrener deutscher Ingenieure, die seit Jahren in Thailand leben und sowohl mit der lokalen Kultur als auch den Erwartungen deutscher Auftraggeber bestens vertraut sind. Diese deutschen Manager fungieren als Brücke zwischen den Welten – sie sprechen die Sprache der Kunden (Deutsch), verstehen deutsche Qualitätsmaßstäbe und liefern zugleich die Vorteile des Standorts Thailand.

Dieses Offshoring-Ingenieurbüro in Thailand ist rechtlich eine thailändische Firma. Das heißt, es unterliegt den thailändischen Gesetzen und nutzt lokale Rahmenbedingungen – etwa niedrigere Lohnkosten, moderatere Büromieten und Förderprogramme der thailändischen Regierung für die Tech-Branche. Viele internationale Konzerne haben Bangkok bereits als IT- oder Digital-Hub in Südostasien entdeckt. Das hier vorgestellte Modell macht solche Vorteile nun gezielt für den deutschen Mittelstand nutzbar, ohne dass das deutsche Unternehmen selbst vor Ort eine Niederlassung gründen muss.

Die ausgelagerten Leistungen können vielfältig sein: Von der Entwicklung individueller Softwarelösungen über die mobile App-Entwicklung, die Wartung von Anwendungen, QA-Testing bis hin zu Cloud-Operations. Auch Support-Dienstleistungen oder Datenanalysen ließen sich so abdecken. Wichtig ist: Die Aufgaben werden in Thailand durchgeführt, aber unter deutscher Leitung geplant, kontrolliert und an den Kunden ausgeliefert. In der Praxis würde z.B. ein deutscher Projektleiter die Anforderungen mit dem Kunden abstimmen (in Deutsch), diese intern an das thailändische Team übersetzen und die Umsetzung überwachen. Die Ergebnisse durchlaufen ein strenges deutsches Qualitätsreview, bevor sie zurück an den Kunden gehen.

Dieses Modell vereint also lokale Präsenz in Asien mit deutschem Management. Es ist ein Spin-off der klassischen Offshoring-Idee, zugeschnitten auf die Bedürfnisse deutscher Unternehmen, die einerseits vom globalen Kostengefälle profitieren möchten, andererseits aber Bedenken gegenüber herkömmlichem Offshoring haben. Was genau sind nun die Vorteile dieses Ansatzes?

Vorteile des deutsch-thailändischen Offshoring-Modells

Ein Offshoring-Ingenieurbüro in Thailand unter deutscher Führung bietet eine Kombination von Vorteilen, die in dieser Form einzigartig ist. Insbesondere lassen sich Qualität, Kommunikation und kulturelle Passung aufrechterhalten, während Kostenvorteile und Skalierbarkeit Asiens genutzt werden. Im Einzelnen:
  • Hohe Qualität „Made in Germany“:
    Deutsche Senior-Ingenieure stellen sicher, dass die Arbeitsabläufe und Ergebnisse den gewohnten Qualitätsstandards entsprechen. Code-Reviews, Architekturentscheidungen und Testprozesse erfolgen nach deutschen Maßstäben. Dadurch wird die oft befürchtete Qualitätslücke des Offshorings geschlossen. Die lokalen Entwickler in Thailand werden kontinuierlich geschult und nach Best Practices angeleitet. Das Ergebnis sind robuste Softwarelösungen, die den Vergleich mit in Deutschland erstellten Produkten standhalten. Kurz: Man erhält deutsche Ingenieursqualität – nur dass die Entwicklung geografisch in Bangkok stattfindet.
  • Effiziente Kommunikation auf Augenhöhe:
    Ein wesentlicher Pluspunkt ist die deutschsprachige (bzw. bilingual deutsch/englische) Kommunikation mit dem Anbieter. Missverständnisse aufgrund von Sprachbarrieren werden minimiert, da die deutschen Ansprechpartner die Anforderungen des Kunden 1:1 aufnehmen und weitergeben. Gleichzeitig fungieren sie als Dolmetscher in Richtung des thailändischen Teams. Durch die kulturelle Nähe zum deutschen Kunden verstehen sie implizite Erwartungen und können proaktiv agieren. Anstelle langer Erklärungen in Fremdsprachen gibt es klare Abstimmungen in der Muttersprache, was gerade für mittelständische Kunden ohne große Outsourcing-Erfahrung enorm erleichternd ist. Trotz 5–6 Stunden Zeitverschiebung lässt sich dank dieses Kommunikationsmodells ein enger Schulterschluss erreichen – regelmäßige Abstimmungs-Calls am Vormittag europäischer Zeit (nachmittags in Bangkok) sorgen für Transparenz.
  • Kulturelle Übereinstimmung und Vertrauen:
    Ein häufiges Problem beim Offshoring sind unterschiedliche Arbeitskulturen – z.B. indirekte Kommunikation, unterschiedliche Auffassungen von Termintreue oder Dokumentationsstandards. Im vorgestellten Modell prägen deutsche Führungskräfte die Arbeitskultur des Teams. Sie implementieren ein Verständnis von Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Präzision, das deutschen Kunden entspricht. Gleichzeitig kennen sie die thailändische Kultur gut genug, um ihr Team motivierend und respektvoll zu führen. Diese Doppelperspektive schafft Vertrauen auf Kundenseite: Man weiß, wer vor Ort verantwortlich ist und dass diese Personen das eigene Geschäftsverständnis teilen. Der „German Engineering Spirit“ vor Ort in Thailand reduziert die sonst nötige interkulturelle Lernkurve. Kunden können sich darauf verlassen, dass kritische Themen offen angesprochen und gelöst werden – etwas, das bei rein lokal geführten Offshore-Projekten (wo man etwa Zurückhaltung im Problemansprechen kennt) nicht selbstverständlich ist.
  • Kostenvorteile und Produktivität:
    Natürlich bleibt einer der größten Vorteile die Kostenersparnis. Die Löhne für Entwickler, Tester etc. in Thailand liegen deutlich unter dem deutschen Niveau – oft bei einem Drittel oder weniger. Auch Sozialabgaben und allgemeine Betriebskosten (Büro, Infrastruktur) sind in Thailand günstiger. Diese Einsparungen können an den Kunden weitergegeben werden, sodass Projekte spürbar kostengünstiger umgesetzt werden als mit rein deutschen Teams. Gleichzeitig verhindert das deutsche Management, dass billig auf Kosten der Qualität gearbeitet wird. Stattdessen kann ein Teil der Ersparnis in zusätzliche Qualitätssicherungsmaßnahmen oder erfahrene Architekten investiert werden, sodass mehr Wert fürs Geld entsteht. Zudem ermöglicht der große Talentpool in Bangkok ein schnelles Skalieren der Teamgröße, wenn das Projekt es erfordert – ohne die monatelangen deutschen Recruiting-Zeiten. Flexibilität und Tempo erhöhen sich, während die Kosten unter Kontrolle bleiben.
  • Klare rechtliche Strukturen und Compliance:
    Da das Ingenieurbüro als thailändische Firma firmiert, kann es lokal problemlos Mitarbeiter beschäftigen und operieren. Für den deutschen Auftraggeber wird ein sauberer Dienstleistungsvertrag geschlossen – in deutscher oder englischer Sprache – der alle rechtlichen Aspekte berücksichtigt. Die deutschen Gründer verstehen die Anforderungen an Datenschutz (Stichwort DSGVO). Thailands neues Datenschutzgesetz PDPA (seit 2022 in Kraft) ist angelehnt an internationale Standards(rikkeisoft.com), sodass ein Grundschutz besteht. Zusätzlich werden Vertragsklauseln zur Datensicherheit, IP-Rechten und Vertraulichkeit nach deutschem Verständnis aufgenommen. Die Vertrags- und Rechtsbindung ist somit wesentlich komfortabler als bei einem vollkommen fremden Offshore-Anbieter: Man verhandelt mit Deutschen, die im Zweifel auch die Erwartungen an Dokumentation, Haftung und Gewährleistung kennen. Dieses Modell vermeidet rechtliche Grauzonen – z.B. der Umgang mit Open-Source-Lizenzen oder exportkontrollierten Technologien wird nach deutschen Richtlinien gehandhabt, was für regulierte Branchen wichtig sein kann.
Unterm Strich bietet dieses deutsch-thailändische Modell die Vorteile eines Auslandsstandorts, ohne dass man auf die gewohnte Qualität und Kommunikation verzichten muss. Man könnte von „Offshoring ohne Bruch in der Wertschöpfungskette“ sprechen. Es fühlt sich für den Kunden an, als arbeite ein externes deutsches Team – nur dass dieses Team eben in Thailand sitzt und dadurch ökonomisch effizienter arbeiten kann.


Vergleich: Offshoring nach Indien, Vietnam und Osteuropa – Vor- und Nachteile

Wie schneidet dieses Modell im Vergleich zu klassischem Offshoring in anderen Regionen ab? Deutsche Unternehmen schauen bei IT-Offshoring vor allem auf Ziele wie Indien, zunehmend Vietnam und das osteuropäische Nearshoring. Diese Optionen haben jeweils eigene Stärken und Schwächen:
  • Indien:
    Das bekannteste Offshoring-Land bietet eine riesige IT-Branche mit Millionen von Fachkräften.
    Vorteile: Große Auswahl an Anbietern (von günstig bis Premium), umfangreiche Erfahrung mit internationalen Projekten, Englisch als Geschäftssprache weit verbreitet. Kosten pro Entwicklerstunde sind sehr niedrig.
    Nachteile: Kulturelle Unterschiede im Kommunikationsstil (Indien gilt als weniger direkt, was Abstimmung erschweren kann), Zeitverschiebung ~3,5–4,5 Stunden, sehr hohe Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt (Mitarbeiterwechsel können Know-how-Verlust bedeuten). Auch stehen indische Anbieter selten mit deutschsprachigem Personal bereit – Kommunikation läuft fast immer auf Englisch. Für mittelständische Firmen ohne eigenes Outsourcing-Management kann die Steuerung in Indien anspruchsvoll sein. Dennoch: Bei klar umrissenen Aufgaben und etablierten Partnern (z.B. TCS, Infosys) liefern indische Teams oft solide Ergebnisse zu unschlagbaren Kosten, erfordern aber intensives Management.
  • Vietnam:
    Als aufstrebender Newcomer in der IT-Outsourcing-Welt wird Vietnam immer populärer.
    Vorteile: Sehr junges, motiviertes Entwicklerpotenzial, häufig gut ausgebildet (viele STEM-Absolventen). Kostenniveau ähnlich niedrig oder sogar niedriger als in Indien. Vietnam hat sich einen Ruf für qualitativ gute Arbeit erarbeitet, vor allem in Bereichen wie Embedded Systems und Game Development.
    Nachteile: Die Englischkenntnisse sind im Schnitt etwas geringer; deutsche Sprache praktisch nicht vorhanden. Kulturell sind Vietnamesen zwar pragmatisch, aber westliche Kunden müssen sich dennoch auf andere Kommunikationsgewohnheiten einstellen. Zudem gibt es noch weniger ganz große IT-Dienstleister – viele Anbieter sind klein oder mittelgroß, was sorgfältige Auswahl erfordert. Zeitverschiebung und Distanz entsprechen etwa Thailand (GMT+7). Wer einen innovativen, aber weniger ausgetretenen Pfad sucht, kann in Vietnam gute Partner finden, muss aber ähnlich wie in Indien in Aufbau von Beziehungen und Abstimmung investieren.
  • Osteuropa (Nearshoring):
    Ziele wie Polen, Rumänien, Ukraine oder Baltikum sind für deutsche Firmen sehr attraktiv, da sie geographisch und kulturell näher liegen.
    Vorteile: Geringe Zeitverschiebung (meist 0–2 Stunden), oft hohe technische Kompetenz – osteuropäische Entwickler haben einen starken Ruf in Mathematik und Informatik. Viele sprechen gutes Englisch, teils sogar Deutsch. Rechtliche Rahmen in EU-Ländern sind mit Deutschland vergleichbar (Datenschutz, Arbeitsrecht etc.), was Compliance erleichtert.
    Nachteile: Die Kosten sind höher als in Asien – zwar günstiger als in Deutschland, aber ein polnischer Entwickler verdient inzwischen deutlich mehr als ein indischer. Zudem herrscht auch in Osteuropa Fachkräftemangel; die Nachfrage aus Westeuropa hat Gehälter steigen lassen. In einigen Regionen kommen politische Risiken hinzu (etwa der Krieg in der Ukraine, der Outsourcing dorthin derzeit erschwert). Nearshoring bietet meist sehr zuverlässige Qualität und einfachere Integration (z.B. für Reisen oder Workshops), hat aber begrenztes Kostensparpotenzial und ist kapazitativ keine Lösung für den massiven Fachkräftemangel, da es am europäischen Kontinent insgesamt zu wenig IT-Experten gibt.
Zusammengefasst: Indien glänzt mit Skalierbarkeit und Kosten, verlangt aber Kompromisse bei Kommunikation und Kulturführung. Vietnam bietet ebenfalls Kostenvorteile und frisches Talent, ist aber noch im Aufbau als Outsourcing-Hub und sprachlich/kulturell herausfordernd. Osteuropa punktet mit Nähe und Verlässlichkeit, aber weniger mit niedrigen Kosten oder verfügbarer Masse an Entwicklern.

Das deutsch geführte Team in Thailand versucht, aus diesen Vergleichen zu lernen: Es kombiniert die Kosten- und Talentvorteile Asiens mit einer Führung und Abstimmung, die einem Nearshore-Team ähnelt. Indien oder Vietnam mit rein lokaler Geschäftsführung mögen günstiger sein – aber deutsche Unternehmen laufen Gefahr, mehr Managementaufwand und Reibungsverluste durch Missverständnisse zu haben. Osteuropa hat kulturelle Nähe – kann aber kostenmäßig nicht mit Asien konkurrieren. Das Thailand-Modell mit deutscher Leitung schließt diese Lücke: Kulturelle Nähe und niedrige Kosten gehen Hand in Hand.


Fazit: Deutsches Know-how in Thailand als Offshoring-Erfolgsfaktor

Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland – von Konjunktursorgen über hohe Energiepreise bis zum eklatanten IT-Fachkräftemangel – zwingen Unternehmen zum Umdenken.
Offshoring von IT-Dienstleistungen gewinnt als Option an Bedeutung, doch klassische Modelle in fernen Ländern schrecken oft ab, weil Qualität und Kommunikation nicht garantiert scheinen. Genau hier setzt das vorgestellte Modell an: Ein deutsch geführtes Ingenieurbüro in Thailand vereint das Beste beider Welten. Deutsche Mittelständler erhalten Zugang zu kostengünstiger, skalierbarer IT-Entwicklung und müssen dennoch nicht auf die vertraute deutsche Präzision und Verbindlichkeit verzichten.

Thailand erweist sich dabei – unter der Regie deutscher Experten – als attraktivstes Offshoring-Ziel: Die Synergie aus deutscher Führung und thailändischem Talent minimiert Risiken und maximiert den Nutzen. Gegenüber Offshoring nach Indien oder Vietnam bietet dieses Modell klarere Abstimmung und höhere Vertrauensbildung; gegenüber Osteuropa ermöglicht es größere Kosteneinsparungen und Zugriff auf zusätzliche Fachkräfte. Es ist, als hätte man ein verlängertes eigenes Team, das jedoch in einer günstigeren Kostenumgebung operiert.

Für Entscheider in mittelständischen Unternehmen und IT-Führungskräfte bedeutet das: Offshoring muss kein Entweder-oder zwischen Kosten und Qualität sein. Mit dem richtigen Partner – in diesem Fall einem deutsch geführten Team in Bangkok – lassen sich deutliche Wettbewerbsvorteile erzielen. Man bleibt in der Heimat agil und innovativ, weil externe Profis einen Teil der Last schultern. Gleichzeitig profitiert man von Globalisierung, ohne die typischen Fallstricke alleine bewältigen zu müssen. In Zeiten chronischer Fachknappheit und Kostenpressure ist dieses Modell eine echte Chance, die deutsche Unternehmen nutzen können, um gestärkt aus der Krise zu kommen und ihre IT-Projekte erfolgreich voranzutreiben.

Während also der Trend zum Outsourcing ungebrochen ist, zeigt sich ein neues Kapitel: Offshoring „made in Germany“ – in Thailand umgesetzt. Dieser Ansatz könnte sich als Zukunftsmodell etablieren, das Qualität und Effizienz miteinander versöhnt. Unternehmen, die jetzt den Schritt wagen, sichern sich nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern auch langfristig einen verlässlichen Partner in der Ferne. Thailand mit deutscher Führung wird so vom Geheimtipp zur Top-Adresse für IT-Offshoring – ein Standortvorteil, den Entscheider im deutschen Mittelstand keinesfalls außer Acht lassen sollten.

Wer Thailand nicht nur als verlängerte Werkbank nutzen, sondern dort auch seine Produkte oder Dienstleistungen aus Deutschland verkaufen möchte, steht vor einem weiteren Problem.

Es ist verboten, Produkte oder Dienstleistungen mit eigenen deutschen Mitarbeitern oder über einen thailändischen Mitarbeiter zu verkaufen oder auch nur Beratung und technischen Service zu leisten.

Der thailändische "Foreign Business Act" schützt thailändische Händler und Vertriebspartner vor ausländischer Konkurrenz. Wer seine Produkte oder Dienstleistungen in Thailand mit eigenen Mitarbeitern vertreibt, begründet damit eine (illegale) Betriebsstätte. Bei Verstoß oder Umgehung drohen drakonische Strafen. Dies gilt auch für die Anstellung über Personaldienstleister, Steuer- oder Anwaltskanzleien.

ln Konsequenz arbeiten die meisten ausländischen Firmen mit vertraglichen Importeuren und Dienstleistern zusammen oder gründen ein Joint Venture mit thailändischer Mehrheit. Dies führt zu weiteren Problemen.

Das Ingenieurbüro 4WT Ltd. ist ein zu 100 % in Thailand registriertes thailändisches Unternehmen und somit in der Lage, trotz deutscher Geschäftsführung, Dienstleistungen und Produkte seiner deutschen Partner in Thailand legal zu vermarkten, zu warten und weiteren Service anzubieten.

Welche Standorte heute strategisch sinnvoll sind, erfahren Sie im Beitrag: Thailand als IT-Standort.

Denken Sie über Standortdiversifizierung nach? Wir beraten zu Offshore-Strategien in Thailand: https://it-e-com.de/Deutsches-Ingenieurbuero-Thailand.



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Das Software-Ingenieurbüro & Unternehmensberatung/Beteiligung 4WT ist zu 99 % für Klienten aus dem Mittelstand und Konzernen in Deutschland tätig.

Wir akzeptieren: THB und USD über unser thailändisches, Euro über unser deutsches Bankkonto, sowie anonyme Kryptowährungen.
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Uwe Richter, COO 4WT Co., Ltd. https://it-e-com.de
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